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Das St. Nikolaus-Orchester (Orkiestra św. Mikołaja)
Man sagt, das Orchester habe “den Folk in Polen erfunden”. Die Gruppe entstand 1988, als die polnische Volksmusik verachtet und vernachlässigt war. Danach entdeckten wir durch die Lieder der lemkischen Ruthenen, die einst in den polnischen Ostkarpaten lebten, dass die Musik aus den alten Dörfern für den heutigen Zuhörer modisch und faszinierend sein kann. Seit dieser Zeit konzentrieren wir uns in unseren Aktivitäten auf alles, was mit der Folklore zusammenhängt, besonders mit derjenigen, die zum Vergessen verurteilt ist, aber die heutige Kultur inspirieren kann.
Die charakteristischsten Merkmale unsere Musik sind Originalität, Komplexität, Vitalität, “weißer” Gesang und akustischer Klang. Wir ahmen niemanden nach, sondern stellen uns immer hochstrebende künstlerische Ziele. Auf der Bühne treten 7 Personen auf mit zweimal so vielen Instrumenten (z.B. mehrere Geigen, Nickelharfe, Hackbrett, Mandoline, Kontrabass, Dutar, Flöten, verschiedene Trommeln und Perkussionsinstrumente, Gitarre und Kurzhalslaute). Ihr Zusammenspiel arrangieren wir sehr sorgfältig. Wir verwenden gern Riffs und spielen mit den verschiedenen Klangfarben der Instrumente. Bezüge zu Rock und Jazz sind uns geläufig. Wir finden Geschmack an trancehaften und progressiven Arrangements, die die Aufmerksamkeit des Zuhörers fesseln und ihn oft überraschen.
Allerdings streben wir keine “Aktualisierung” der volkstümlichen Urfassung an, sondern wollen dieser eher eine “Fortsetzung” hinzufügen, die sowohl aus der uns umgebenden Gegenwart als auch aus unserem Wissen und unserer Sensibilität für die Tradition resultiert, die wir durch unsere Vertiefung in die Volkskultur erworben haben. Dies wird dann immer unsere eigene Erzählung von einer vergangenen Welt sein, die für uns aber ungemein wichtig ist.
Wir bemühen uns, dass alle zeitgenössischen Einflüsse in unserer Musik ein kommunikatives und lebendiges Ganzes mit den traditionellen Spiel- und Gesangsformen bilden. Den höchsten Wert der Volksmusik bildet für uns ihr Geist, den wir zusammen mit dem Publikum entdecken wollen. Deshalb meinen westliche Hörer manchmal, unsere Musik sei die wahre Kontinuierung einer lebendigen Tradition – weil wir akustisch spielen und bemüht sind, in unseren Arrangements und unserer Darbietung die volkstümliche Vitalität und das Temperament des Originals zu wahren.
Innerhalb von 20 Jahren haben wir 10 Alben aufgenommen (und sind auf 7 Samplern präsent):
Laboratorium der Tradition. Das St. Nikolaus-Orchester ist nicht nur eine Musikgruppe. Heute ist die Tradition eine Kunst, die die Schaffung neuer Modelle und Vorbilder erfordert. Aus diesem Grunde – und weil wir an der Marie-Curie-Sklodowska-Universität wirken – bezeichnen wir uns manchmal als ein „Laboratorium der Tradition”. Im Jahre 2005 wurden wir für unsere gesamte Tätigkeit mit dem in Polen sehr prestigeträchtigen Oskar-Kolberg-Preis für „Popularisierung der Volkskultur” ausgezeichnet. Damit wurde zum ersten Mal in der Geschichte dieses Preises eine reine Folkgruppe geehrt – für uns ein wichtiges Signal, dass das, was wir tun, einen Sinn hat.
Zeitschrift - www.gadki.lublin.pl. Außer unseren Bühnenauftritten geben wir seit 1966 die einzige der Musik und anderen von der Tradition inspirierten Aktivitäten gewidmete Zeitschrift „Gadki z Chatki” heraus. Bisher sind 69 Hefte mit schätzungsweise etwa 2000 Texten von 170 Autoren erschienen. Dieses Magazin besitzt auch ein sehr umfangreiches Materialarchiv in englischer Sprache mit den Abteilungen: Polish Folk Music, Eastern Folk und Links.
Festival – www.mikolajki.folk.pl. Seit 1991 organisieren wir das älteste polnische Folkfestival "Mikołajki Folkowe". Gegenwärtig sind das jeweils etwa 25 Stunden Musik über 3 Tage: 150-200 Mitwirkende (etwa 20-25 Gruppen und Solisten) und 20 Stunden Filme. Dank seiner sehr integrativen Atmosphäre und sorgfältigen Regie hat sich das Festival den Ruf eines wahren “Folkfestes” erworben. Während seines bisher 16-jährigen Bestehens sind über 300 Gruppen bei "Mikołajki Folkowe" aufgetreten (die Hälfte davon im Wettbewerb “Offene Bühne”) - über 1200 Musiker aus 21 Ländern außerhalb Polens.
„Odpust Zupełny” („Totaler Ablass”) – www.odpust.prv.pl. Diese Gruppe ist zu einem Ausläufer des Spiels und der Weltsicht des Orchesters geworden – diesmal auf die Welt der Alten Musik und der Ritterbewegung. „Odpust Zupełny” erhielt 2003 den Grand Prix auf dem Folkfestival des Polnischen Rundfunks „Nowa Tradycja” und nahm die CD „Renesans Średniowiecza” („Renaissance des Mittelalters”) auf.
Das Orchester hat durch seine zahlreichen Unternehmungen, die die Entwicklung dieser Art von Musik popularisierten und stimulierten, sehr zur Entwicklung der Folkmusik in Polen und zur Definierung vieler Begriffe in Verbindung mit Folk beigetragen. Aber warum das so war, davon sollte man sich am besten live überzeugen, auf einem Konzert, wie diese Musik früher gehört wurde. Die traditionellen Anlässe zum Tanz wurden durch Open-Air-Konzerte ersetzt und die Auftritte in Dorfschenken durch Konzerte in Klubs. Die Musik des Orchesters ist alterslos. Sowohl Großeltern wie Enkel finden großen Gefallen an ihr. Sie passt zu allen Anlässen.
Kontakt:Orkiestra św. Mikołaja
ACK UMCS "Chatka Żaka"
ul. Radziszewskiego 16
PL 20-031 Lublin, Polska
Tel./Fax: +48-81-53 332 01 Internanschluss 114
Handy: +48-0601 732249
E-Mail: milolaje@klio.umcs.lublin.pl
Homepage: www.mikolaje.lublin.pl
Aus dem Polnischen übersetzt von Herbert Ulrich
Man sagt, das Orchester habe “den Folk in Polen erfunden”. Die Gruppe entstand 1988, als die polnische Volksmusik verachtet und vernachlässigt war. Danach entdeckten wir durch die Lieder der lemkischen Ruthenen, die einst in den polnischen Ostkarpaten lebten, dass die Musik aus den alten Dörfern für den heutigen Zuhörer modisch und faszinierend sein kann. Seit dieser Zeit konzentrieren wir uns in unseren Aktivitäten auf alles, was mit der Folklore zusammenhängt, besonders mit derjenigen, die zum Vergessen verurteilt ist, aber die heutige Kultur inspirieren kann.
Die charakteristischsten Merkmale unsere Musik sind Originalität, Komplexität, Vitalität, “weißer” Gesang und akustischer Klang. Wir ahmen niemanden nach, sondern stellen uns immer hochstrebende künstlerische Ziele. Auf der Bühne treten 7 Personen auf mit zweimal so vielen Instrumenten (z.B. mehrere Geigen, Nickelharfe, Hackbrett, Mandoline, Kontrabass, Dutar, Flöten, verschiedene Trommeln und Perkussionsinstrumente, Gitarre und Kurzhalslaute). Ihr Zusammenspiel arrangieren wir sehr sorgfältig. Wir verwenden gern Riffs und spielen mit den verschiedenen Klangfarben der Instrumente. Bezüge zu Rock und Jazz sind uns geläufig. Wir finden Geschmack an trancehaften und progressiven Arrangements, die die Aufmerksamkeit des Zuhörers fesseln und ihn oft überraschen.
Allerdings streben wir keine “Aktualisierung” der volkstümlichen Urfassung an, sondern wollen dieser eher eine “Fortsetzung” hinzufügen, die sowohl aus der uns umgebenden Gegenwart als auch aus unserem Wissen und unserer Sensibilität für die Tradition resultiert, die wir durch unsere Vertiefung in die Volkskultur erworben haben. Dies wird dann immer unsere eigene Erzählung von einer vergangenen Welt sein, die für uns aber ungemein wichtig ist.
Wir bemühen uns, dass alle zeitgenössischen Einflüsse in unserer Musik ein kommunikatives und lebendiges Ganzes mit den traditionellen Spiel- und Gesangsformen bilden. Den höchsten Wert der Volksmusik bildet für uns ihr Geist, den wir zusammen mit dem Publikum entdecken wollen. Deshalb meinen westliche Hörer manchmal, unsere Musik sei die wahre Kontinuierung einer lebendigen Tradition – weil wir akustisch spielen und bemüht sind, in unseren Arrangements und unserer Darbietung die volkstümliche Vitalität und das Temperament des Originals zu wahren.
Innerhalb von 20 Jahren haben wir 10 Alben aufgenommen (und sind auf 7 Samplern präsent):
- “Nowa muzyka” (“Neue Musik”, 2007) und eine Zusammenstellung “The best of ...”
- “Huculskie muzyki” (“Huzulische Musiken”, 2006)
Aufnahme eines zusammen mit einer Gruppe ukrainischer Bergbewohner vorbereiteten Livekonzerts (Publikumspreis für die beste CD 2006 auf dem vom Polnischen Rundfunk organisierten Festival “Neue Tradition”). - “O miłości przy grabieniu siana” (”Über die Liebe beim Heumachen”, 2004)
Volksmusik rumänischer Karpatenbewohner - “Jeden koncert” (“Konzert”, 2002)
Live-CD - “Z dawna dawnego” (“Von weit, weit früher”, 2000)
Polnische Volksmusik - “Kraina Bojnów” (“Das Land der Bojnen”, 1998)
Volkslieder der Lemken und Bojken (Polnisches "Folk-Phonogramm des Jahres 1998") - “Czas do domu” (“Zeit nach Hause”, 1996)
Polnische Volksmusik - “Z wysokiego pola” (“Vom hohen Felde”, 1994)
Huzulische, bojkische und polnische Lieder - “Muzyka gór” (“Musik der Berge”, 1992)
Huzulische, lemkische und polnische Lieder der Karpatenbewohner.
Laboratorium der Tradition. Das St. Nikolaus-Orchester ist nicht nur eine Musikgruppe. Heute ist die Tradition eine Kunst, die die Schaffung neuer Modelle und Vorbilder erfordert. Aus diesem Grunde – und weil wir an der Marie-Curie-Sklodowska-Universität wirken – bezeichnen wir uns manchmal als ein „Laboratorium der Tradition”. Im Jahre 2005 wurden wir für unsere gesamte Tätigkeit mit dem in Polen sehr prestigeträchtigen Oskar-Kolberg-Preis für „Popularisierung der Volkskultur” ausgezeichnet. Damit wurde zum ersten Mal in der Geschichte dieses Preises eine reine Folkgruppe geehrt – für uns ein wichtiges Signal, dass das, was wir tun, einen Sinn hat.
Zeitschrift - www.gadki.lublin.pl. Außer unseren Bühnenauftritten geben wir seit 1966 die einzige der Musik und anderen von der Tradition inspirierten Aktivitäten gewidmete Zeitschrift „Gadki z Chatki” heraus. Bisher sind 69 Hefte mit schätzungsweise etwa 2000 Texten von 170 Autoren erschienen. Dieses Magazin besitzt auch ein sehr umfangreiches Materialarchiv in englischer Sprache mit den Abteilungen: Polish Folk Music, Eastern Folk und Links.
Festival – www.mikolajki.folk.pl. Seit 1991 organisieren wir das älteste polnische Folkfestival "Mikołajki Folkowe". Gegenwärtig sind das jeweils etwa 25 Stunden Musik über 3 Tage: 150-200 Mitwirkende (etwa 20-25 Gruppen und Solisten) und 20 Stunden Filme. Dank seiner sehr integrativen Atmosphäre und sorgfältigen Regie hat sich das Festival den Ruf eines wahren “Folkfestes” erworben. Während seines bisher 16-jährigen Bestehens sind über 300 Gruppen bei "Mikołajki Folkowe" aufgetreten (die Hälfte davon im Wettbewerb “Offene Bühne”) - über 1200 Musiker aus 21 Ländern außerhalb Polens.
„Odpust Zupełny” („Totaler Ablass”) – www.odpust.prv.pl. Diese Gruppe ist zu einem Ausläufer des Spiels und der Weltsicht des Orchesters geworden – diesmal auf die Welt der Alten Musik und der Ritterbewegung. „Odpust Zupełny” erhielt 2003 den Grand Prix auf dem Folkfestival des Polnischen Rundfunks „Nowa Tradycja” und nahm die CD „Renesans Średniowiecza” („Renaissance des Mittelalters”) auf.
Das Orchester hat durch seine zahlreichen Unternehmungen, die die Entwicklung dieser Art von Musik popularisierten und stimulierten, sehr zur Entwicklung der Folkmusik in Polen und zur Definierung vieler Begriffe in Verbindung mit Folk beigetragen. Aber warum das so war, davon sollte man sich am besten live überzeugen, auf einem Konzert, wie diese Musik früher gehört wurde. Die traditionellen Anlässe zum Tanz wurden durch Open-Air-Konzerte ersetzt und die Auftritte in Dorfschenken durch Konzerte in Klubs. Die Musik des Orchesters ist alterslos. Sowohl Großeltern wie Enkel finden großen Gefallen an ihr. Sie passt zu allen Anlässen.
Kontakt:Orkiestra św. Mikołaja
ACK UMCS "Chatka Żaka"
ul. Radziszewskiego 16
PL 20-031 Lublin, Polska
Tel./Fax: +48-81-53 332 01 Internanschluss 114
Handy: +48-0601 732249
E-Mail: milolaje@klio.umcs.lublin.pl
Homepage: www.mikolaje.lublin.pl
Aus dem Polnischen übersetzt von Herbert Ulrich