diskografie
Von weit weit früher
(z dawna dawnego)
cd/mc 2000
Auf dieser CD kann man die letzten Entdeckungen einer Welt finden, die wir niemals wieder treffen. Sie ist die Antwort auf Fragen, die uns quälen: Wie kann man die Welt, die wir heute "Folklore" nennen bewahren? Wie kann man über sie sprechen und denken? Wie kann man sie mit unserer Welt verbinden?
Wir streben aber keine Modernisierung von Volksmustern an, sondern schreiben ihm eine Fortsetzung, die sich gleichzeitig aus unserer Gegenwart und unserem Wissen und Empfinden der Tradition aus unserer Vertiefung in die Volkskultur ergibt.
Hier ist das nächste dieser Abenteuer – nach "Zeit nach Hause" und "Land der Bojnen" – die dritte CD der Gruppe. "Von weit weit früher" enthält hauptsächlich Lieder aus dem Osten unseres Landes, speziell aus dem Lubliner Land, das für seine archaischen Volksmelodien und Texte berühmt ist. Auf der CD erscheinen auch rumänische, litauische, uzulische und kasachische Motive.
Diese Musik darf man nicht als authentisch oder rekonstruiert behandeln. Sie ist unsere eigene Erzählung über die Welt, die vergangen ist, aber für uns unglaublich wichtig ist.
... In dieser ganzen Musik, auch in den Worten, lassen sich ein paar alte Typen beobachten, die sich trotz Abweichungen in der Melodei, entstanden aus neuen Texten und Zusätzen (neben den alten), als ob Moos des Alters Mark oder eher Wurzel verwächst, seit undenkbaren Zeiten erhielten und sich auf weitem Weltenrund verzweigten.
Diese Typen geben ein gewisses Prinzip, Tonalität, gleich wie Laute des Sprechapparates auf der Zunge. Aus diesen Motiven in einer gegebenen Provinz in dieser und keiner anderen Weise spult sich und zieht sich und endet plötzlich die Melodei, einmal länger, dann wieder kürzer, mal schnell und lebendig, dann langsam und schleppend, mal glatt, dann rauh, mal in die eine, dann in die andere Richtung, und immer getreu seinen Prinzipien.
Aus dieser Quelle entsprang die Melodei, fließt gewunden oder gerade in der Gestalt eines Flusses und berührt in ihrem Lauf ein bestimmtes Land, drängt ihren Strom in das schlanke und tiefe Flussbett, welches sie sich schuf und wieder ergießt sie sich breit aber flach über Schwemmland und Niederungen; doch die Masse ihres Wassers offenbart fast immer die gleichen elementaren Komponenten, langsam getränkt nur durch neue hinzugekommene Spuren.
Nach Oskar Kolberg
Sandomierskie (Region Sandomierz), [in:] Gesammelte Werke, Band 2, Kraków 1962, S. 9-10.
Lieder:
- Bez kochania [2:46]
- Ptaszek [5:24]
- Przepióreczka [2:27]
- Ptasie wesele [3:24]
- Bydło [5:41]
- Masło [2:58]
- Owce [4:06]
- Paw [3:57]
- Z Wieniawskiego [3:41]
- Dunaj [3:42]
- Przyszła z Polski nowina [5:15]
- Prawdziwa opowieść [4:04]
- Trzy cery [4:14]
- Pod Kamieńcem [3:52]
- Czaruchy [4:57]
- Pieśni śratalne [8:01]
- Ballada o trzech Rusach [8:23]